Der geteilte Schreibtisch: Vor- oder Nachteil für Angestellte und Unternehmen? - ostjob.ch
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Der geteilte Schreibtisch: Vor- oder Nachteil für Angestellte und Unternehmen?

Veröffentlicht am 03.06.2020 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
desksharing
Ein revolutionäres Arbeitsplatzmodell ist aus Amerika nach Europa hinübergeschwappt: das Desktop Sharing. Es bedeutet, dass jeder jeden Tag einen neuen Arbeitsplatz im Unternehmen bezieht. Dieser Artikel beschreibt die Vor- und Nachteile.
 
Desk Sharing: Was ist das eigentlich genau?
Sie betreten das Büro und haben keinen eigenen Schreibtisch. Ein etwas provokanter Einstieg ins Thema - aber so funktioniert Desk Sharing. Das Konzept, das in Amerika entwickelt und von weltweit agierenden Unternehmen durchgeführt wird, fokussiert den geteilten Schreibtisch. Jeder Schreibtisch im Unternehmen wird geteilt. So wird ein Tisch, den der Azubi beschlagnahmt hat, nach dessen Dienstschluss geräumt. Der Nachfolger kann eine Angestellter, der Abteilungsleiter oder sogar der Chef des Unternehmens höchstpersönlich sein. Natürlich ist es in der Praxis kein Wunder, dass das Modell konträr diskutiert wird. Denn was für die einen ein wertvoller Vorteil ist, wird von anderen als unerfreulicher Nachteil bewertet.
 
Was sind die Vorteile beim Desk Sharing
Wenn Sie zu den kreativen und aufgeschlossenen Menschen gehören, die auch am Arbeitsplatz den Austausch schätzen, könnten Sie vom Desk Sharing nachhaltig profitieren. Denn Sie haben jeden Tag neue Nachbarn - auch interdisziplinär - und sind fachlich und sozial besser in das Unternehmensgefüge integriert. Das kann die Arbeitseffizienz im Unternehmen wirklich erhöhen - und auch der Zusammenhalt unter den Mitarbeiter kann so erfreulich verbessert werden. Ein wichtiges Element dafür sind auch die flachen Hierarchien: Diese werden dadurch generiert, dass beim Desk Sharing auch die Vorgesetzten berücksichtigt werden. Dienstwege können zügig überbrückt werden und das Verständnis für die Einsatzbereiche der anderen im Team kann nicht selten optimal gefördert werden. Unternehmen schätzen auch die Kostenreduzierung, da Trennwände und Einzelbüros keine Investitionen mehr sind.
 
Desk Sharing funktioniert nicht immer
Natürlich ist Desk Sharing nicht für jeden Angestellten und jedes Unternehmen geeignet. Der Kreative, der nur Ideen hat, wenn er am Fenster arbeiten kann, wird sich am Schreibtisch in derMitte des Raums wohl nicht so entfalten können. Und der behinderte Mitarbeiter schätzt den Arbeitsplatz, der komfortabel in Toilettennähe beheimatet ist. Auch für Teams, die eng zusammenarbeiten ist es schwierig, wenn die einzelnen Teamitglieder immer wieder anders im Raum verteilt sind. Zudem ist der Aufwand nicht zu unterschätzen, wenn täglich ein Schreibtisch neu bezogen und komplett geräumt werden sollen. Produktive Arbeitszeit im Wettbewerb ist das sicher nicht. Zudem ist Desk Sharing auch ein Unruhefaktor, der nicht jedem Angestellten gefallen dürfte.
 
Desk Sharing kann lohnenswert sein - wenn es zu den Strukturen des Unternehmens passt und wenn es von den Menschen, die es umsetzen sollen, auch akzeptiert wird. Eine solche Maßnahmen zu bestimmen, kann mehr als kontraproduktiv sind. Deshalb ist die Diskussion in der Belegschaft wichtig. Nur wenn alle einverstanden sind, kann Desk Sharing die Voraussetzung für effizientes und erfolgreiches Arbeiten im Unternehmen schaffen!