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Das Vorstellungsgespräch - Ein Wechselbad der Gefühle

Veröffentlicht am 20.11.2020 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Emotionen beim Vorstellungsgespräch
Die Jobsuche wird getragen von Emotionen, die zwischen Hoffen und Bangen, zwischen unbändiger Freude, nagenden Selbstzweifeln, von grenzenloser Enttäuschung und im Idealfall von einer befreienden Erleichterung getragen werden. Anders ausgedrückt: Der Bewerbungsprozess und insbesondere das Vorstellungsgespräch sind ein Wechselbad der Gefühle und jedes Mal aufs Neue eine Achterbahnfahrt. Wie Sie mit diesen Emotionen umgehen und positiv für sich nutzen - das erfahren Sie hier.
Das Vorstellungsgespräch - Ein Feuerwerk der Emotionen
Die meisten Bewerber erleben rund um das Vorstellungsgespräch ein Feuerwerk der Emotionen. Es beginnt mit der himmelhochjauchzenden Euphorie darüber, dass eine Einladung erfolgt ist. Sie verschafft zweifelsfrei Gewissheit darüber, zu dem auserwählten Personenkreis zu gehören, der für die freie Position in Frage kommt. Was folgt sind möglicherweise Panikattacken vor dem Vorstellungsgespräch und die wachsende Verzweiflung, den Anforderungen doch nicht zu entsprechen. Es sind zahlreiche Emotionen, die während des Vorstellungsgesprächs auftreten und es davor und danach flankieren. Wenn Sie diese sieben Emotionen kennen und darauf vorbereitet sind, können Sie ihre Intensität reduzieren.

1. Wachsende Aufregung
Die Aufregung beginnt mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch. Das ist die erste Emotion, mit der Sie als Bewerber im Rahmen des Bewerbungsprozesses konfrontiert werden. Endlich halten Sie die Einladung Ihres Wunscharbeitgebers in Händen oder haben den Anruf eines Personalers erhalten. Lange haben Sie darauf gehofft und gebangt, diesen ersten Schritt zu schaffen und so Ihrem neuen Arbeitsplatz einen grossen Schritt näher zu kommen. Der Grad Ihrer Aufregung ist ein Indikator dafür, ob Sie diesen Job wirklich begehren. Je grösser Ihre Aufregung und Ihre Anspannung sind, umso leidenschaftlicher ist Ihr Wunsch, diesen Job zu bekommen. Umgekehrt ist fehlende Aufregung ein Indiz für Gleichgültigkeit.

2. Immense Freude
Vielleicht haben Sie bereits eine Vielzahl von Bewerbungen geschrieben, die erfolglos geblieben sind. Umso grösser ist Ihre Freude, dass endlich ein Einladungsschreiben ins Haus flattert. Alle bisherigen erfolglos gebliebenen Mühen, die vielen Absagen und der damit verbundene Frust sind mit einem Schlag vergessen. Der Termin für das Vorstellungsgespräch schwebt über allem und hat eine unbändige Freude in Ihnen ausgelöst. Das ist der Lohn für Ihre bisherigen Anstrengungen, die Sie im Zusammenhang mit dem Bewerbungsprozess auf sich genommen haben. Nutzen Sie diese Freude und schöpfen Sie daraus die Kraft, die Sie für den weiteren Verlauf brauchen werden, um diesen Job an Land zu ziehen.

3. Zunehmende Selbstzweifel
Mit der Zeit wird die anfängliche Freude von Selbstzweifeln überholt. Dabei waren Sie sich so sicher, dass dieser Job der richtige für Sie ist und es nur noch wenige Schritte bis zum Ziel sind. Diese nagenden Selbstzweifel treffen Sie wie ein Schlag. Innerhalb kurzer Zeit haben Sie mental den Weg des Erfolgs verlassen und geben sich Ihren pessimistischen Gedanken hin. Die Erkenntnis wächst, dass Sie es ohnehin nicht schaffen und nach dem Vorstellungsgespräch eine Absage erhalten werden. Machen Sie sich klar, dass für diese extremen Emotionen - totale Euphorie und Misserfolg - allein Ihre Gedanken verantwortlich sind. Denn an den Fakten hat sich zwischenzeitlich nichts geändert. Noch immer sind Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Wandeln Sie diese negativen Gedanken in Energie um und bereiten Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vor.

4. Konzentration und Fokussierung
Noch immer haben Sie das Ziel vor Augen, nämlich diesen Job zu bekommen. Fokussieren Sie sich darauf. Nehmen Sie Ihre Konzentration zusammen und stürzen Sie sich auf eine detaillierte und sorgfältige Vorbereitung. Recherchieren Sie alle Informationen über den Arbeitgeber und über die Branche. Setzen Sie sich mit möglichen Bewerbungsfragen auseinander. Üben Sie das Vorstellungsgespräch - vor einem Spiegel oder mit einem Sparringspartner. Je mehr Wissen Sie sammeln und je routinierter Sie mit den Inhalten eines Vorstellungsgesprächs werden, umso ruhiger und entspannter werden Sie.

5. Panik macht sich breit
Die Nervosität steigt mit jedem Tag, den das Vorstellungsgespräch näher rückt. Möglicherweise macht sich Panik breit. Allein der Gedanke an das Interview mit dem Personaler erhöht Ihren Herzschlag und führt zu einem unkontrollierten Schweissausbruch. Der Gedanke, im Vorstellungsgespräch zu patzen, nimmt überhand. Tatsächlich führt Nervosität zu einer Ausschüttung von Kortisol. Dabei handelt es sich um ein Stresshormon, das für höchste Konzentration und Aufmerksamkeit sorgt und ist insoweit dem Bewerbungsprozess dienlich.

6. Befreiende Erleichterung
Mit dem Ende des Vorstellungsgesprächs und dem Verlassen des Firmengebäudes wird eine zentnerschwere Last von Ihren Schultern fallen. Sie werden sich leicht und beschwingt fühlen. Die Anspannung der vergangenen Wochen und Tage löst sich auf und wandelt sich in ein Hochgefühl, das dem der Freude über die Einladung zum Vorstellungsgespräch sehr ähnlich ist. Geniessen Sie diese positiven Emotionen, belohnen Sie sich für Ihre Mühen und freuen Sie sich über das bisher Erreichte.

7. Zeit der Ungeduld
Natürlich möchten Sie möglichst zeitnah wissen, wie erfolgreich das Vorstellungsgespräch tatsächlich war. Sie sehnen die endgültige Entscheidung herbei und warten jeden Tag auf das Ergebnis. Das Warten und die damit verbundene Ungeduld können sehr schnell in Frust umschlagen. Ist einige Zeit vergangen, können Sie freundlich nachfassen. Das ist eine Möglichkeit, sich positiv in Erinnerung zu rufen - unabhängig davon, wie das Ergebnis letztendlich ausfallen wird.