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Was macht ein/e Anlagenführer/in?

Veröffentlicht am 03.07.2017 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Ratgeber-Berufsbilder-Anlagenführer
Gibt es Dir ein gutes Gefühl, wenn ein Plan so funktioniert wie er angedacht ist? Dann könnte der Beruf des Anlagenführers genau das Richtige für Dich sein. Denn in diesem abwechslungsreichen Arbeitsfeld überwachst und bedienst Du Fertigungsmaschinen und Anlagen in vielen Betrieben, von der Nahrungsmittel-und Pharma- bis hin zur Fahrzeugbauindustrie.

Tätigkeit


Die Einsatzgebiete und Möglichkeiten sind nach erfolgreicher Ausbildung zum Anlagenführer zahlreich und sehr vielseitig. So bist Du, meist nach nur kurzer Einarbeitungszeit, in allen Betrieben mit automatisierten Fertigungs- und Verpackungsprozessen dafür verantwortlich, dass alle Abläufe reibungslos vonstattengehen. Der Anlageführer betreut dabei, zum Teil zeitgleich, mehrere Maschinen und stellt die Herstellung der Produkte sicher.
Die Produktpalette ist äußerst breit gefächert und reicht von Maschinenteilen für die Fahrzeugindustrie und Uhren bis hin zu Medikamenten und auch das Abfüllen von Bier wird von Anlagenführern nach hygienischen Richtlinien fachmännisch betreut und beaufsichtigt. Aber nicht nur das Beaufsichtigen der Maschinen gehört zum Aufgabenspektrum. Noch wichtiger ist die Optimierung und Einstellung der aufeinander abgestimmten Abläufe. Durch die Eingabe der Produktionsdaten sowie die fachkundige Installation und Konfigurierung der Automaten und Maschinen, stellt der Anlagenführer sicher, dass alle Prozesse im größtmöglichen Maß ausgelastet sind und die Produktivität durch nichts beeinträchtigt ist. Die Verantwortlichkeit schließt jedoch ebenso die konstante Qualität der maschinellen Serienproduktion mit ein. So stellst Du eine gleichbleibend gute Wertigkeit sicher und sorgst dafür, dass sämtliche Abläufe und Erzeugnisse den Kundenbedürfnissen und innerbetrieblichen Vorschriften genügen, um die gefertigten Produkte profitabel auf den Markt bringen zu können. Nicht zuletzt ist es auch Deine Aufgabe, Innovationen - wie zum Beispiel neue Fertigungsmethoden oder -anlagen - in die Produktion einzupflegen und den Erfordernissen der bestehenden Maschinerie nach anzupassen.

Falls doch einmal Not am Mann ist und ein Stopp der Produktion droht, kann der Anlagenführer auf seine breiten Mechanik-, Elektrotechnik und Pneumatikkenntnisse zurückgreifen und auch umfangreichere Reparaturen und Anpassungen zum Teil während des laufenden Betriebes vornehmen. Da er jede Schraube und jedwedes Bedienelement wie seine Westentaschen kennt, ist er das unabdingbare Bindeglied zwischen der Produktion und dem Schichtleiter. Dabei gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, die Fehlerquelle detektivisch ausfindig zu machen, rasch und zielgerichtet einen Handlungsplan zu entwickeln und die notwendige Instandsetzung, manchmal auch mit ein wenig Improvisation selbstständig auszuführen.

Da in diesem Arbeitsfeld die Sicherheit, sowohl der Belegschaft als auch in Bezug auf die betreuten Maschinen und gefertigten Produkte eine große Rolle spielt, achtest Du auf Hygiene- und Gesundheitsvorschriften und trägst durch Deine sichere und gewissenhafte Arbeitsweise zum reibungslosen und einwandfreien Betrieb der Anlage bei. Weiterhin gilt es auch, die Arbeitsschutzbestimmungen und die Anordnungen zum Umweltschutz einzuhalten, um Mensch und Umwelt nicht mehr zu belasten, als es notwendig ist. Dazu gibt es in fast allen Betrieben eine eigene persönliche Schutzausrüstung, die unter anderem ein Übergewand, Handschuhe oder auch einen Mundschutz beinhalten kann.
 

Ausbildung


Ein abgeschlossener Volksschulabschluss ist für den Anlagenführer als Grundvoraussetzungen unabdingbar. Zusätzlich solltest Du ein grundlegendes technisches Grundverständnis mitbringen und die nötige Begeisterung für das Zusammenspiel der verschiedenen technischen Abläufe. Da Du viel mit Maschinen und Werkzeugen arbeitest, ist ein gewisses handwerkliches Geschick und eine sorgfältige und konzentrierte Arbeitsweise auf jeden Fall von Vorteil. Aber nicht nur technische Fähigkeiten werden und sind gefordert. Auch die sogenannten Softskills, wie Zuverlässigkeit und verantwortungsbewusstes Handeln, sowie Organisationstalent, Teamfähigkeit und Belastbarkeit sind Anforderungen, die auf dich in der Ausbildung zukommen. Die berufliche Grundausbildung wird nach Maßgabe der eidgenössischen Verordnung vom 08.12.2016 (Link: https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20161536/index.html) durchgeführt. Demnach beträgt die Regelausbildungsdauer 3 Jahre, wobei der Beginn sich nach dem Schuljahr der zuständigen Berufsschule richtet. Wie auch zahlreiche andere Ausbildungen ist diese ebenfalls dual gestaltet. Den praktisch beruflichen Teil richtet ein kooperierender Industriebetrieb aus und die schulische Bildung findet in der Regel einen Tag in der Woche an eine Berufsfachschule statt. An dieser Stelle lassen sich exemplarisch die "Gewerbliche Berufsschule Chur GBC" (Blockwochen) und die "Gewerblich-Industrielle Berufsfachschule GIBS Olten" anführen.

Die Lerninhalte richten sich ganz nach dem beschriebenen Berufsbild und beinhalten im Groben die Produktionsplanung, das Einrichten und Anpassen der Produktions- und Fertigungsanlagen. Darüber hinaus finden auch die Themenblöcke der Verpackung und Herstellung von Produkten ihren Platz, genauso wie die Kontrolle und Optimierung der Prozessabläufe und der gleichbleibenden Qualität.
Über diverse überbetriebliche Kurse lassen sich die Kenntnisse und Kompetenzen über das praktische Aneignen und Üben beruflicher Grundlagen festigen und erweitern. Bei sehr guten (schulischen) Leistungen kannst Du über die Berufsmaturitätsschulen die Fachhochschulreife erlangen. Der erfolgreiche Abschluss der dualen Ausbildung endet dann mit der Übergabe des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses zum/r Anlagenführer/in EFZ.

Nach der Ausbildung können diverse Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden, um sowohl das berufliche als auch private Vorankommen zu sichern. So lassen sich in erster Linie verschiedenste Kursangebote von Fachverbänden und Berufsfachschulen nutzen, um sich weiter zu spezialisieren - beispielsweise zum Bereichs- oder Betriebsleiter oder zum teamverantwortlichen Anlagenführer. Über eine Berufsprüfung kann weiterhin der Abschluss zum Automatik-, Prozess- und Produktionsfachmann erreicht werden. Auch höhere Fachschulen und Fachhochschule bieten Möglichkeiten, den Kenntnisstand und die damit einhergehenden Befugnisse zu erweitern. Beispielhaft seien hier der Diplomtechniker (HF) im Bereich Maschinen und der Bachelor of Science im Bereich Systemtechnik genannt.
 

Verhältnisse


Als Anlagenführer können in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen arbeiten, wie zum Beispiel in der Lebensmittel-, Pharma- und Chemieindustrie oder auch im Bereich der Uhrenherstellung, der Energiegewinnung und Biotechnologie und in der Automobilindustrie oder auch beim Abfüllen von Getränken wie Mineralwasser und Bier. Der Bedarf und das Lehrstellenangebot sind dementsprechend groß.

Aufgrund der durchaus breitaufgestellten Ausbildung bist Du als Anlagenführer/in vielseitig einsetzbar und findest Dich bereits nach kurzer Einarbeitungszeit schnell in Deinem neuen Einsatzgebiet zurecht.

Aufgrund der Favorisierung einer durchgängigen Produktion durch die meisten Betriebe, ist der Anlagenführer zumeist im Schichtbetrieb beschäftigt. Auch Wochenend- und Nachtschichten gehören zum Arbeitsalltag, wobei vielfach noch ein gewisser Zeitdruck dazukommt, den man sowohl im Team als auch eigenständig gewachsen sein sollte.

Lohn: Der durchschnittlicher Bruttojahreslohn beträgt 65'000 CHF.
 

Links:


Vereinigung für die Ausbildung von Anlagenführern/Anlagenführerinnen FOMA
Belpstr. 41
3007 Bern
Tel.: 031 381 64 54
Fax: 031 381 64 56
URL: http://www.foma-oma.ch
E-Mail: info@foma-oma.ch
E-Mail: foma@hsp-ag.ch

Berufsbildungszentrum Olten Gewerblich-Industrielle Berufsfachschule GIBS
Aarauerstr. 30
4601 Olten 1 Fächer
Tel.: 062 311 83 83
Fax: 062 311 83 80
URL: http://www.bbzolten.so.ch
URL: http://www.so.ch/departemente/bildung-und-kultur/bbz-olten/gibs-olten.html
E-Mail: bbz.olten@dbk.so.ch

Gewerbliche Berufsschule Chur GBC
Scalettastr. 33
7000 Chur
Tel.: 081 254 45 16
URL: http://www.gbchur.ch
E-Mail: info@gbchur.ch

 

(Quelle youtube)

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