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So können Düfte wirken: Finden Sie die richtige Balance

Veröffentlicht am 18.11.2020 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch
Düfte und deren Wirkung
Düfte und Gerüche haben eine unmittelbare Wirkung auf andere Menschen. Ein persönlicher Duft kann über Sympathie und Antipathie entscheiden. Dabei geht es einerseits um den individuellen Eigengeruch, aber auch um die Duftstoffe in Parfums, Rasierwässern und weiteren Pflegeprodukten. Am Arbeitsplatz ist ein angenehmer Duft besonders wichtig - er sollte nicht zu dominant sein, darf aber durchaus eine eigene Prägung haben.
Warum Gerüche die Stimmung und das Handeln beeinflussen
Das Riechempfinden und das Gehirn arbeiten eng zusammen. Das geschieht auf eine Art und Weise, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Der Geruchssinn ist aber derjenige unserer Sinne, der besondere Emotionen auslösen kann und so auch das Verhalten beeinflusst. Sicher haben Sie schon einmal erlebt, dass Sie durch einen bestimmten Geruch plötzlich an ein zurückliegendes Ereignis erinnert werden. Auch die offensichtlichen Verbindungen sind klar: Wer würde beim Duft von Lebkuchen und Glühwein nicht an Weihnachten denken, bei Chlorgeruch ans Schwimmbad und bei Sonnenmilch an den Strandurlaub?

Die Wirkung von Gerüchen spüren Sie beim Einkaufen, wenn der köstliche Duft aus einer Bäckerei den Appetit anregt. In manchen Bereichen und Geschäften werden solche Geruchserlebnisse schon gezielt eingesetzt, um die Kauflust zu steigern. Nachdem so gut wie jeder Duft künstlich hergestellt werden kann, lässt sich der Käuferwunsch recht gut manipulieren.

Wie wirken Düfte am Arbeitsplatz?
Im Job sollten Sie auf manipulative Massnahmen natürlich verzichten. Es spricht aber nichts dagegen, wenn Sie Ihre Persönlichkeit mit einem individuellen Duft betonen. Achten Sie jedoch immer auf eine sparsame Verwendung. Es ist auch sinnvoll, wenn Sie auf sehr schwere, intensive Parfums verzichten. Nutzen Sie lieber ein leichtes Eau de Toilette mit einer fruchtigen, holzigen oder floralen Note. Dazu gehört ausserdem eine gute Körperpflege, wobei Sie ebenfalls bei der Wahl von Duschgel, Bodylotion, Haarspray oder After Shave auf eine unaufdringliche Ausstrahlung achten.

Vorsicht bei Düften, die stark moschuslastig sind, aber auch starke ledrige Noten bei Herren und übertrieben blumige Düfte bei Frauen können eher störend als erfreulich wirken. Dazu trägt nicht nur die Konzentration in einem Parfum bei, sondern auch die verarbeiteten Rohstoffe. Natürliche Ausgangsstoffe sind meist sanfter als synthetische Düfte.

Es lohnt sich, bestimmte Düfte zu testen, mit denen Sie sich wohlfühlen - Sie können damit Ihre Motivation und Konzentrationsfähigkeit steigern. Wenn Sie Ihren Lieblingsduft gezielt einsetzen, lassen sich gute Ergebnisse erreichen. Dieses Wissen haben schon sehr bekannte Persönlichkeiten genutzt. Der Schriftsteller Marcel Proust soll sich angeblich vom Duft frisch gebackener Madeleines kreativ angeregt gefühlt haben. Man spricht heute noch vom "Madeleine-Effekt". Friedrich Schiller war dagegen auf den Geruch von Äpfeln fixiert, weshalb auf seinem Schreibpult immer ein reifer Apfel lag. Finden auch Sie Ihre persönliche Inspirationsquelle - aber passen Sie auf, ob Ihre Kollegen im gleichen Raum nicht ganz andere Assoziationen zu Ihrem anregenden Duft haben. Mit einem Wort: Rücksichtnahme gilt auch im olfaktorischen Bereich. Manchmal ist es besser, einen Duft sparsam einzusetzen, dann machen Sie im Job die Erfahrung, dass die Geruchschemie stimmt.