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Corona-Krise = Beziehungskrise? So meistern Sie die Herausforderung

Veröffentlicht am 10.03.2021 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Paare im Homeoffice
Durch den Lockdown sind viele Paare dazu gezwungen, fast den ganzen Tag in den gemeinsamen vier Wänden zu verbringen. Um die dadurch zwangsläufig aufkommenden Probleme zu minimieren, sind feste Vereinbarungen hilfreich.
Mehr Stabilität für die Beziehung
Dass eine gesunde Kommunikation für langfristige Partnerschaften unabdingbar sind, ist bekannt. Tatsächlich haben Forschungen bereits vor der Pandemie gezeigt, dass gerade die Paare, die klare Abmachungen zu ihrem Zusammenleben treffen, deutlich bessere Aussicht auf Erfolg haben. Die besondere Belastung durch Corona und das Arbeiten im Homeoffice macht deshalb eine Art "Krisenvertrag" sinnvoll. Wichtige Aspekte des täglichen Lebens und Abmachungen können darin genau definiert werden. Alle unterschiedlichen und nicht selten gar konträren Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche sollten dabei berücksichtigt werden. So lassen sich Kompromisse schliessen, mit denen Paare ihr Zusammenleben optimieren können. Da sich im Leben ständig etwas ändern kann und auch die Pandemie irgendwann vorbei ist, sollte das Abkommen entsprechend überarbeitet werden und bei Bedarf um notwendige Punkte ergänzt werden.
 
Schritt für Schritt
Am besten funktioniert ein solcher Vertrag, wenn man strukturiert vorgeht. Zunächst sollte sich jeder einen Moment lang mit den eigenen Gedanken auseinandersetzen. Bringen Sie Ihre Hoffnungen und Ängste zu Papier und notieren Sie sich Lösungsansätze, die Sie vielleicht schon als Idee im Kopf haben. Hat jeder seine Liste soweit fertiggestellt, kommt der kooperative Part. Zunächst schenken Sie sich gegenseitig die volle Aufmerksamkeit und gehen Sie Ihre persönlichen Notizen nach und nach durch. Auf einem separaten Blatt notieren Sie sämtliche Abmachungen, über die Sie sich bereits einig sind. Einige Punkte lassen sich vermutlich erst durch ein ausführliches Gespräch darüber klären. Schritt für Schritt kommen Sie so einem Abkommen näher, das beiden Parteien gerecht wird.
 
Wichtige Themen für Ihren Krisenvertrag
Keine Partnerschaft ist wie die andere und was im Einzelnen wichtig für Sie ist, wissen Sie selbst am besten. Deshalb kann auch keine Vorlage für den Vertrag zur Hand genommen werden. Einige typische Themenbereiche gibt es jedoch:
 
Persönliche Ziele
Gerade jetzt ist eine gute Zeit, sich über eigene Ziele und mögliche Veränderungen im Leben Gedanken zu machen. Sich weiterbilden, berufliche Umorientierung, ein neues Hobby oder das Vertiefen sozialer Kontakte: Viele dieser Vorhaben erfordern ein gewisses Mass an Absprache. Denn die Zeit, die wir dafür aufwenden, geht mitunter zu Lasten der Beziehung. Ein Gespräch mit seinem Lebensgefährten ist deshalb sicher sinnvoll.
 
Sorgen und Bedenken
Gründe, sich Sorgen zu machen, gibt es immer wieder. Externalisieren Sie Ihre Befürchtungen, indem Sie sie zu Papier bringen. Das hilft nicht nur dabei, sie selbst besser zu erkennen. Auch können Sie sie mit Ihrem Partner kommunizieren und dadurch zumindest teilweise aus der Welt räumen oder mildern. Je einfühlsamer Sie auf die Ängste des anderen eingehen, desto leichter können Lösungen dafür gefunden werden.
 
Partnerschaftliche Perspektiven
Nicht nur die Faktoren, die einen in erster Linie selbst betreffen, sind von Bedeutung. Ein wesentlicher Teil Ihres gemeinsamen Abkommens sollte die Beziehung selbst betreffen. Was erwarten Sie vom anderen und von der Partnerschaft an sich? Was würden Sie sich wünschen und wie lässt sich das zusammen erreichen? Die Antworten auf diese Fragen sind der erste Schritt, eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Beziehung zu entwickeln. Nicht immer können sämtliche Vorstellungen auch realisiert werden. Vor allem Bedürfnisse, die sich entgegenstehen, bedeuten eine besondere Herausforderung. Sie müssen durch Kompromisse so gut wie möglich in Einklang gebracht werden. Vielleicht ist Ihre Partnerschaft dann nach der Krise sogar stabiler und schöner als je zuvor.