Exzellente Umgangsformen am Arbeitsplatz tragen zur Mitarbeiterzufriedenheit bei und erhöhen den Unternehmenserfolg. Wenn Sie mit Ihrem Sozialverhalten und Ihren guten Manieren zu einem positiven Klima beitragen, steigert das die Arbeitsleistung aller und wirkt sich auch auf Ihre Karriere förderlich aus.
Kollegen und Chefs bewerten nicht nur Ihre fachliche Leistung, sie nehmen auch Ihr Auftreten, Ihr Benehmen und Ihren Umgangston wahr. Freundliche und souveräne Umgangsformen und kollegiales Benehmen am Arbeitsplatz sind beachtliche Karrierebeschleuniger.
Wenn Sie mit Ihrer Freundlichkeit, Ihrer Höflichkeit und dem Schliff Ihres Benehmens positiv auffallen, wirken Sie vertrauenswürdig und kompetent. Gerade dann, wenn Sie neu in ein Unternehmen eintreten, lohnt es sich, die relevanten Knigge-Regeln für den Arbeitsplatz zu kennen und umzusetzen.
Knigge - Regeln fürs Büro
- Für neue Mitarbeiter ist es besonders wichtig, den Kollegen die Bereitschaft für ein gutes Miteinander zu signalisieren. Dazu gehört, von Anfang an die geltenden Umgangsformen zu beachten. Vor allem die Regelungen zur Form der Anrede sollten Sie respektieren. So sollten Sie Ihre Teamkollegen und Ihre Vorgesetzten erst duzen, wenn Ihnen das Du angeboten wird. Verzichten Sie in jedem Fall auf kumpelhaftes Verhalten und Respektieren Sie stets die berufliche Rangordnung. Verzichten Sie außerdem auf Besserwisserei oder auf einen harschen Umgangston.
- Respektieren Sie den Schutzraum der Kollegen. Das gilt beispielsweise fürs Anklopfen, bevor Sie einen Raum betreten. Halten Sie bei Gesprächen am besten einen gebührenden Abstand von mindestens 60 Zentimetern, andernfalls könnte sich Ihr Gegenüber bedrängt fühlen.
- Angemessene Kleidung und ein gepflegtes Aussehen drücken Respekt und Wertschätzung für die anderen Personen aus.
- Pünktlichkeit ist zu jedem Anlass angesagt und zeigt, dass Sie strukturiert und respektvoll sind. Überpünktlichkeit hingegen wirkt übertrieben und setzt das Gegenüber eventuell unter Druck.
- Auf Ihrem Arbeitsplatz hat Chaos nichts zu suchen, man könnte negativ auf Ihre Arbeitsweise schliessen.
- Die Loyalität gegenüber dem Unternehmen und den Vorgesetzten ist ein Muss. Auch wenn Sie vielleicht nicht immer die Meinung Ihres Chefs teilen, bleibt er der Vorgesetzte.
- Wenn Ihnen ein Fehler unterläuft, gehört es sich und ist ein Gebot der Höflichkeit, dass Sie sich zeitnah entschuldigen.
Perfekte Manieren auch bei der Betriebsfeier
Betrachten Sie Betriebsfeiern als geschäftliche Veranstaltung. Respektieren Sie die berufliche Rangordnung und lassen Sie sich auch in diesem Kontext nicht zu Vertraulichkeiten hinreissen, die Sie später bereuen werden.
- Ihr Alkoholkonsum sollte überschaubar sein, auch Ihrem Appetit am Buffet sollten Sie nicht unkontrolliert nachgeben. Damit zeigen Sie Ihrem Chef, dass Sie sich auch in einem solchen Kontext zu benehmen wissen.
Höflich und korrekt telefonieren
- Ihr Privathandy sollten Sie im Büro ausschalten. Begrenzen Sie private Telefonate auf den Notfall. Auch Ihr Diensthandy sollten Sie bei Gesprächen oder Sitzungen auf lautlos stellen.
- Eingehende Anrufe im Meeting sollten Sie nur in begründeten Ausnahmen annehmen, vorher aber wenn möglich Ihre Gesprächspartner rechtzeitig darüber informieren, dass Sie einen Anruf erwarten. Zum Telefonieren verlassen Sie den Raum.
Kompetent und professionell Gespräche führen
- Zum Small Talk sollten Sie nur unverfängliche Themen ansprechen. Urlaub, Kultur oder Wetter sind geeignete Bereiche, Religion oder Politik dagegen können leicht Fettnäpfchen beinhalten.
- Kritisieren sollte stets unter vier Augen und dazu konstruktiv und sachlich geschehen. Sonst stellen Sie Ihr Gegenüber bloss, was Sie unbedingt vermeiden sollten.
- Komplimente sollten Sie in einem professionellen Umfeld nur im fachlichen Bereich aussprechen. Das Aussehen von Personen beispielsweise sollten Sie keinesfalls kommentieren.
Wer begrüsst zuerst?
- Der Ranghöhere wird vom Rangniederen begrüsst. Handelt es sich um Gleichrangige, begrüssen Sie in der Reihenfolge des Alters. Sind alle Personen etwa gleich alt, werden Frauen zuerst begrüsst. Gäste werden prinzipiell bevorzugt. Beim Vorübergehen freundlich zu grüssen, ist eine Selbstverständlichkeit. Wer eine andere Person als erster sieht, grüsst zuerst.
- Manchmal ist die Reihenfolge etwas unübersichtlich. Dieser Situation können Sie auch freundlich und souverän mit dem Satz "Ich fange einfach mal hier an" begegnen.
Sich und andere richtig vorstellen
- Die eigene Vorstellung erfolgt mit vollem Namen und mit der Funktion im Betrieb.
- Dem Ranghöheren werden unbekannte Personen vorgestellt, und das mit Namen und Funktion.
- Wenn eine vorgestellte Person mehr als einen akademischen Titel führt, gehört der höchste Titel zur Vorstellung.
Gäste empfangen - höflich und angemessen
- Wenn Sie Ihren Gast persönlich am Empfang abholen, zeigen Sie Wertschätzung und stellen die Weichen für das nachfolgende Gespräch. Pflegen Sie ein wenig Small Talk und kommen Sie erst dann zu den geschäftlichen Themen.
- Es ist höflich und zuvorkommend, Ihren Gast nach dem Meeting bis zum Ausgang zu begleiten und ihn erst dort zu verabschieden.
Globalisierung - Interkulturelle Umgangsformenwerden zunehmend wichtiger
- Bei einer Geschäftsreise ins Ausland gilt es, sich vorzubereiten. Jede Kultur hat ihre speziellen Verhaltensweisen. Respektieren Sie andere Gesellschaften und machen Sie sich vertraut mit deren Gepflogenheiten und deren Business-Etikette.
- Wenn Sie Gäste aus anderen Ländern empfangen, bereiten Sie Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Seien Sie höflich und verständnisvoll. Erwarten Sie nicht, dass ausländische Besucher die deutsche Business-Etikette vollkommen beherrschen.
Eine höfliche und freundliche Haltung ist das A und O für Ihre Karriere
Jenseits aller Regeln gilt, dass Höflichkeit, Fairness und eine verständnisvolle Einstellung die Grundlagen eines guten Firmenklimas sind. Ob als Säule des persönlichen Karriereerfolgs oder als innere Haltung für Neulinge, sich sozial exzellent zu verhalten lohnt sich allemal.