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Homeschooling und Corona

Veröffentlicht am 07.05.2021 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Homeschooling
Kommt es zu einem verlorenen Schuljahr? 
Die Probleme, die sich durch Schulschliessungen auf Grund der Corona-Krise ergeben, sind für alle Beteiligten eine Herausforderung. Schüler, Lehrer und Eltern müssen sich stark umstellen, damit das Bildungsangebot aufrecht erhalten werden kann. Fachleute von der OECD sehen jedoch auch zahlreiche Chancen, die sich durch Onlineunterricht und Digitalisierung ergeben. 
Wie schneidet die Schweiz beim Ländervergleich ab? 
In der Schweiz sind die Schulen vom technologischen Standpunkt her gesehen recht gut aufgestellt. Schulleitungen beklagen jedoch, dass die Lehrer häufig nicht über genügend Fähigkeiten verfügen, um mit der digitalen Technik umzugehen und innovative Bildungskonzepte zu entwickeln bzw. diese in ihren Unterricht zu integrieren. 

China ist Vorbild 
China hat den Start in den Onlineunterricht bisher am besten gemeistert. So konnten nur einen Monat nach dem Pandemiebeginn schon 50 Millionen Schüler online lernen. Hinzu kommt eine gute Pflege der sozialen Kontakte zwischen Lehrern und Schülern. In Europa ist Estland führend. Wie auf zahlreichen anderen Gebieten ist die technische Ausstattung, aber auch die Digitalisierung pädagogischer Konzepte stark entwickelt. Allgemein betrachtet, bedarf die weitere Entwicklung des Onlineunterrichts aber noch viel Arbeit und verstärkter Investitionen. 
 
Auswirkungen von Homeschooling auf die Pisa-Studie 
Für das Jahr 2020 ist die Pisa-Studie ausgefallen. Sie wird erst für 2021 weitergeführt und um neue Aspekte ergänzt, die sich durch Homeschooling ergeben. Es ist abzusehen, dass der Ausfall von Direktunterricht durch Schulschliessungen Spuren hinterlassen wird. Derzeit beschäftigt man sich mit der Ausarbeitung eines neuen Moduls, das aufzeigen soll, wie Kinder online statt in der Schule lernen, wer davon begünstigt und wer beeinträchtigt wird. 
 
Wird der Abstand zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern wachsen? 

Erste Anzeichen dafür lassen sich feststellen. Während Kinder und Jugendliche aus Familien mit besserem Einkommen und Bildungsniveau recht viel Unterstützung durch die Eltern bekommen sowie modernste Technik und Lernmethoden nutzen können, sieht es bei sozail schwachen Haushalten anders aus. Hilfe von den Eltern ist oft nicht gegeben, ebenso fehlt es an finanziellen Mitteln für hochwertige Notebooks oder Tablets. Deshalb wird sich diese Schere wohl weiter öffnen. 
 
Wie kann man trotz allem für Chancengleichheit sorgen? 

In diesem Punkt ist auf jeden Fall staatliche Unterstützung bei der Bereitstellung optimaler Instrumente für den digitalen Unterricht gefordert. Zudem müssen Lehrerinnen und Lehrer in ihren Kompetenzen gefördert werden. Drittens sollte auch für eine möglichst starke Nutzung der verfügbaren Online-Dienste und -Angebote gesorgt und geworben werden. 
 
Sollte ein Schuljahr abgeschrieben und wiederholt werden? 
In machen Statements und Kommentaren wird über die Wiederholung eines ganzen Schuljahres oder eines Semesters nachgedacht. Allerdings wäre das wohl verlorene Zeit, denn die Schüler arbeiten auch online gut und behalten eine Menge digitaler Lehrinhalte. Die bis jetzt fehlenden Monate nachzuarbeiten, dürfte noch machbar sein. 
 
Wie geht es weiter mit Homeschooling? 
Die Bildungsexperten der OECD setzen sich ein für eine Verbesserung der Lehrerschaft im Umgang mit digitalen Unterrichtskonzepten und moderner Technik. Auch muss für eine gute Ausstattung der Schüler mit Geräten gesorgt werden. Es gibt zwar Bedenken, dass das Bildungsniveau durch die Schulschliessungen nachlässt. Andererseits bietet die Krise auch grosse Chancen zur Veränderung und Verbesserung. Was alle ablehnen, ist eine Rückkehr zur Schulwirklichkeit, wie sie vor Corona herrschte.