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Wie Knigge im Betrieb Weihnachten feiern würde

Veröffentlicht am 01.12.2021 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
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Manche Mitarbeiter fiebern schon das ganze Jahr darauf hin, andere sehen darin eine vielleicht eine eher lästige betriebliche Veranstaltung: Die Weihnachtsfeier spaltet die Gemüter. Das gilt umso mehr, weil es fast auf jeder dieser Feiern zu Peinlichkeiten oder Schlimmerem kommt. Mancher Mitarbeiter sorgt in diesen wenigen Stunden des Jahres dafür, dass seine Karriere einen dauerhaften Knick erhält. Das muss nicht sein, wenn alle Beteiligten bestimmte Regeln einhalten.
Die Weihnachtsfeier als betriebliche Veranstaltung
 
Oft vergessen wird, dass Weihnachtsfeiern keine private Angelegenheit sind. Auch wenn die Atmosphäre lockerer und entspannter ist als im betrieblichen Alltag, geht es weiterhin um betriebliche Belange. Das Management nutzt die Veranstaltung, um auf die Erfolge des letzten Jahres zurückzublicken und zum Weitermachen zu motivieren. Die Mitarbeiter sollen mit einem Essen und einer netten Feier belohnt werden. Dennoch kommt man hier nicht privat zusammen. Alle sollten sich so verhalten, wie es in einem betrieblichen Umfeld angemessen ist.
 
Oft unterschätzt- die enthemmende Wirkung von Alkohol
 
Auf vielen Weihnachtsfeiern ist es selbstverständlich, dass Glühwein, Sekt und Wein angeboten werden. Man möchte entspannt miteinander anstossen und ein alkoholisches Getränk zum Essen geniessen. Es geht also nicht darum, sich hoffnungslos zu betrinken und unter Alkoholeinfluss eine ganz andere Seite von sich zu zeigen. Die meisten Peinlichkeiten, ungehörigen Intimitäten und Ausfälle gehen auf übermässigen Alkoholkonsum zurück. Wer hier Mass hält, zeigt eine Qualität, die im beruflichen Umfeld sehr geschätzt ist. Er behält die Kontrolle über sich selbst, auch wenn der äussere Rahmen lockerer gestaltet ist. Es gehört zu den absoluten Tabus, sich auf der Weihnachtsfeier sinnlos zu betrinken.
 
Persönliche Grenzen wahren
 
Die Grenzen eines jeden Menschen können auf die unterschiedlichsten Weisen verletzt werden. Aufgedrängte Intimitäten, Anzüglichkeiten, Anspielungen, Beleidigungen, zu persönliche Gesprächsthemen - die Liste der möglichen Fettnäpfchen ist in diesem Umfeld besonders gross. Deshalb gilt für die Weihnachtsfeier, was im betrieblichen Umfeld immer gilt. Nichts zu Persönliches, nichts zu Intimes. Keine Lästereien, kein Tratsch. Auch eine aufdringliche und zu freizügige Kleidung kann in diesem Zusammenhang Grenzen überschreiten.
 
Aktiv an der Veranstaltung teilnehmen
 
Schlechtes Benehmen kann der Karriere schaden. Ebenso negativ kann es sich aber auswirken, wenn man deutlich zu erkennen gibt, keinen Spass an der Weihnachtsfeier zu haben. Das empfinden nicht nur viele Vorgesetzte als undankbar und vielleicht sogar als persönliche Kränkung. In der Kollegenschaft erwirbt man sich so schnell den Ruf, eine Spassbremse zu sein und die Gesellschaft der anderen im Betrieb nicht besonders zu schätzen. Ein solches Verhalten lässt Rückschlüsse darauf zu, in welchem Umfang man sich mit dem Unternehmen selbst identifiziert und gern dort tätig ist. Soziale Kompetenzen wie Teamgeist zeigen sich insbesondere auf Veranstaltungen wie einer Weihnachtsfeier. Für eine Führungsposition kommt man nicht infrage, wenn man nicht in der Lage ist, sich auch in einer entspannten Atmosphäre einzubringen. Es ist deshalb empfehlenswert, sich auch am jährlichen Julklapp oder einer anderen weihnachtlichen Kollegen Kollekte zu beteiligen. Wer überhaupt nicht am weihnachtlichen Beisammensein teilnehmen kann und möchte, sollte eine gute Begründung dafür haben.
 
Positive Beiträge zur Weihnachtsfeier leisten
 
Es soll an dieser Stelle nicht nur darum gehen, wie man sich auf Weihnachtsfeiern nicht verhalten soll. Viel zu wenig Beachtung finden die kleinen positiven Gesten, mit denen man lange in Erinnerung bleibt. Dazu gehört es beispielsweise, sich bei den Vorgesetzten und Chefs für die Ausrichtung der Weihnachtsfeier zu bedanken. Pluspunkte sammeln auch Mitarbeiter, die sich in der Organisation der Feier engagieren. Wer einen fröhlichen und entspannten Eindruck hinterlässt, trägt zu einem positiven Betriebsklima bei. Das bleibt auch in der Chefetage regelmässig nicht unbemerkt. Jedes Unternehmen braucht diese Mitarbeiter, die eine Bindungswirkung auf alle anderen haben. Es handelt sich dabei um Führungsqualitäten. Wer sich für eine bessere Position empfehlen möchte, kann die jährliche Weihnachtsfeier dazu nutzen, sich durch seine positive und entspannte Art hervorzutun. Dabei gilt es, authentisch zu bleiben.