Wie schaffen Sie den Wandel in der Personalpolitik? 6 Tipps - ostjob.ch
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Wie schaffen Sie den Wandel in der Personalpolitik? 6 Tipps

Veröffentlicht am 26.08.2022 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
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Man kann darüber streiten, inwieweit der in vielen Branchen vorherrschende Fachkräftemangel zumindest in Teilen selbst von Politik und Unternehmen verschuldet ist. Eines hat diese Mangelsituation jedoch zutage gefördert: In der Personalpolitik von Unternehmen ist dringend ein Umdenken erforderlich. HR schreit geradezu nach einer Modernisierung. Wie dieser Modernisierungsprozess gelingen kann, erfahren Sie in den nachgenannten 6 Tipps.
Human Relations: 6 Tipps, die bei der Modernisierung helfen

Personalpolitik hat in vielen Unternehmen lediglich eine Nischenfunktion inne und wurde sträflich vernachlässigt. Tatsächlich ist der Erfolg eines Unternehmens von seinen Mitarbeitern abhängig, weshalb HR zu einem der wichtigsten Unternehmenszweige überhaupt gehört. Auch angesichts des Fachkräftemangels ist Handeln dringend angezeigt. Was jedes Unternehmen sofort tun kann, das erfahren Sie in diesen 6 Tipps.
  1. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben Unternehmen ihre Ausbildungsaktivitäten deutlich zurückgefahren - zu arbeits- und zeitintensiv und zu teuer - das waren die Argumente. Das rächt sich nun bitter. Insoweit ist Unternehmen dringend angeraten, Mitarbeiter selbst auszubilden und neue Talente zu fördern. Was ist sinnvoller, als Nachwuchskräfte selbst auszubilden?
     
  2. Das gilt gleichermassen für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Nur wer seine Mitarbeiter und ihre Fähigkeiten und Talente sowie ihre beruflichen Ambitionen kennt, ist in der Lage, sie zu fördern und zu fordern. Die kontinuierliche Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern fördert nicht nur das Betriebsklima und die Mitarbeiterbindung, sondern verbessert auch die Qualität von Dienstleistungen und Produkten sowie von Prozessen.
     
  3. Geschulte und gut ausgebildete Mitarbeiter sollten im Unternehmen bleiben. Um ihnen das schmackhaft zu machen, braucht es effektive Massnahmen der Mitarbeiterbindung. Dazu gehören neben Wertschätzung eine angemessene Bezahlung, ein angenehmer Arbeitsplatz, Gratifikationen, zahlreiche Benefits sowie eine entsprechende Anerkennung bei besonderen Erfolgen.
     
  4. Flexible Arbeitszeitmodelle machen Arbeitgeber attraktiv. Sie ermöglichen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ohne dass Kinder und Eltern Defizite erleiden. Home Office und Präsenz am Arbeitsplatz wechseln sich je nach Bedarf ab, sodass niemand zu kurz kommt. Für Mitarbeiter ebenfalls attraktiv ist ein betriebseigener Kindergarten, in dem Kinder bedarfsgerecht, verlässlich, liebevoll, altersgerecht und flexibel betreut werden.
     
  5. Ungeheures Potenzial wird verschenkt, indem Mitarbeiter ab dem 50. Lebensjahr aufs Abstellgleis verbannt werden. Auch wenn es sich um Altersdiskriminierung handelt, ist diese Praxis in nahezu allen Unternehmen fest etabliert - zum Nachteil der Unternehmen. Wertvolles Wissen, jahrzehntelange praktische und fachliche Erfahrung liegen ungenutzt brach. Einige Unternehmen haben das erkannt und ältere Mitarbeiter, ja selbst Rentner, ins Unternehmen zurückgeholt. Sie unterstützen Lehrlinge im Rahmen der Ausbildung, arbeiten als Mentoren jüngerer oder neuer Arbeitskräfte, unterstützen Unternehmen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung oder üben einfach ihren Beruf weiter aus.
     
  6. Ebenfalls häufig nicht genutzt werden Quereinsteiger. Wer bereits einen Beruf erlernt hat, dem fällt es leichter, sich in einem neuen Arbeitsgebiet zurechtzufinden. Quereinsteiger bringen Know how aus anderen Bereichen mit, das sich möglicherweise gewinnbringend für das Unternehmen einsetzen lässt. Insoweit ist es sinnvoll, von einer anforderungsorientierten auf eine bewerberorientierte Personalsuche umzusteigen. Entspricht ein Bewerber nicht den gewünschten Anforderungen, sollte modernes Personalmanagement auch die Leistungsbereitschaft, die Motivation, die soziale Kompetenz und den Sachverstand in die Bewerberauswahl mit einbeziehen.
Diese Massnahmen erfordern eine Anpassung von Strukturen und Prozessen, was flexibles Denken und Handeln von Personalern verlangt. Da die Personalarbeit in der Vergangenheit eher von starrem Denken und Handeln geprägt war, werden nicht alle Personalmitarbeiter die Modernisierung der Personalarbeit mittragen wollen und können.