Arbeiten als Freelancer: Welche Vor- und Nachteile gibt es? - ostjob.ch
520 Artikel für deine Suche.

Arbeiten als Freelancer: Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Veröffentlicht am 17.02.2023 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
arbeiten-als-freelancer-vor-und-nachteile
Wer träumt als Arbeitnehmer nicht von einer freien Einteilung der Arbeitszeit, vom Einbringen eigener Ideen, von einem Berufsleben ohne Vorgesetzte sowie von mehr Geld und mehr Freizeit? Wenn Sie nun glauben, dass Sie diese Vorzüge als Freelancer geniessen können, dann entspricht das nur bedingt der Wahrheit. Denn der grossen Freiheit stehen Pflichten und der Arbeitsalltag eines Freelancers gegenüber. Wie der konkret aussieht - lesen Sie mehr!
Ein Leben zwischen Existenzängsten und gutem Verdienst

Um als Freelancer gut zu verdienen, müssen Sie Aufträge haben, die Sie erst einmal akquirieren müssen. Dazu bedarf es gewisser Voraussetzungen. Vielleicht konnten Sie in der Vergangenheit bereits ein Netzwerk von potenziellen Kunden aufbauen beziehungsweise verfügen über interessante Adressen. Ansonsten müssen Sie selbst die Voraussetzungen schaffen, um Kunden zu gewinnen und zu binden, zum Beispiel eine Website und Präsenz in sozialen Netzwerken.

Erfahrungsgemäss folgt nicht ein Auftrag dem anderen, sodass dazwischen Zeiten liegen können, in denen Sie nichts verdienen. Das ist jedoch nicht allein von Ihnen abhängig, sondern auch von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ist die Wirtschaftslage angespannt oder schlecht, wird auch Ihre Auftragslage darunter leiden. Fehlt es an Aufträgen, sollten Sie aktiv werden, was wiederum Mehrarbeit bedeutet. Nicht jeder Freelancer oder Selbstständige kann diese Situation aushalten, sodass es zu Existenzängsten kommen kann.

Diese können Sie wiederum so sehr blockieren, sodass es Ihnen schwerfällt, sich aus dieser Situation zu befreien, insbesondere wenn der finanzielle Druck aufgrund fehlender Einnahmen steigt. Ohnehin schwanken diese eigentlich immer, nicht nur in der Anfangsphase und in Krisenzeiten. Wer in seinem Leben viel Sicherheit braucht, wird sich mit der beruflichen Situation eines Freelancers schwertun.

Der Arbeitsalltag eines Freelancers

Es klingt zunächst gut, sich seine Arbeit weitgehend selbst einteilen zu können. Das entspricht vor allem dem Wunsch jüngerer Menschen, die Work-Life-Balance sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Arbeitswelt mehr zu berücksichtigen. Inwieweit Sie als Freelancer von einer freien Zeiteinteilung profitieren, ist auch vom jeweiligen Auftrag abhängig und davon, ob Sie beim Auftraggeber in ein Team integriert sind oder ein Projekt allein bearbeiten. Oftmals müssen Aufträge unter Zeitdruck erledigt werden. Das bedeutet, dass die Arbeitszeit entsprechend flexibel gestaltet werden muss.

Keine Seltenheit ist, dass Sie möglicherweise über die gesamte Projekt- oder Auftragsdauer weit mehr als 8 oder 9 Stunden am Tag oder auch an den Wochenenden arbeiten müssen. Schliesslich müssen die Termine im Rahmen eines Projektes oder Deadlines eingehalten werden.

In dieser stressigen Phase kann keine Rede von Work-Life-Balance oder Freizeitgestaltung sein. Das ändert sich erst, wenn der Auftrag oder das Projekt erfolgreich abgeschlossen sind, unter der Voraussetzung, dass sich daran nicht zeitnah ein weiterer Auftrag oder ein neues Projekt anschliessen.

Abschliessend ist festzuhalten, dass Sie als Freelancer nicht nur die alleinige Verantwortung für das Gelingen eines Projektes oder die Erledigung eines Auftrags haben. Sie profitieren auch nicht von Benefits oder Zusatzleistungen, die Arbeitgeber gegenüber Arbeitnehmern erbringen.

Dazu gehören zum Beispiel Beitragszahlungen für die Sozial- und Rentenversicherung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Jobtickets, bezahlte Abonnements im Fitnessstudio sowie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wer jedoch als Freelancer gut verdient, kann sich das alles belohnen.