Freundschaften am Arbeitsplatz: Machen Machtpositionen sie zur Gefahr?
Veröffentlicht am 03.05.2024 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
Die Dynamik von Macht im Berufsleben und deren Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Thema, das oft diskutiert wird. In einer hektischen Arbeitswelt können Freundschaften am Arbeitsplatz zweifellos eine Bereicherung sein. Doch wie bei allem Positiven gibt es auch hier potenzielle Risiken.
Die Entwicklung von Freundschaften zu beruflichen Beziehungen und umgekehrt kann zunächst erfreulich und wünschenswert sein. In jedem Fall ist eine solche Atmosphäre deutlich wünschenswerter als ein raues Arbeitsklima. Freundschaften im Beruf wirken sich positiv auf die Arbeitsleistung und den Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft aus, da ist sich auch die Wissenschaft sicher. Aus Sicht der Arbeitgeber ist dies definitiv ein wünschenswertes Resultat.
Und auch die Mitarbeiter profitieren selbstverständlich davon, wenn die Arbeit durch freundschaftliche Beziehungen produktiver und effizienter wird. Unter dem Strich können beide Seiten mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
Des einen Glück, des anderen Leid
Und trotz aller Vorteile darf das Thema keinesfalls einseitig behandelt werden. Geht es nach den
Wissenschaftlern, so müssen auch möglichen negative Faktoren berücksichtigt werden. Enge Beziehungen am Arbeitsplatz können zu Spannungen und Konflikten führen, insbesondere wenn persönliche Bindungen die Zusammenarbeit beeinträchtigen.
Es besteht die Gefahr, dass die Gruppendynamik zu einer Spaltung im Team führt, wenn persönliche Beziehungen professionelle Entscheidungen beeinflussen oder andere Mitarbeiter im Zuge der Freundschaften benachteiligt werden.
Sofern Sie selbst merken, dass Ihre Freundschaft zu Mitarbeitern den Umgang mit anderen Kollegen schädigt, sollten Sie umgehend die Reissleine ziehen. Bedenken Sie, dass es am Arbeitsplatz zwar auf ein gutes Umfeld ankommt, Freundschaften aber nicht den innerbetrieblichen Ablauf stören sollten. Konflikte zwischen persönlichen Bindungen und beruflichen Verantwortlichkeiten müssen sachlich gelöst werden, um die Effizienz und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Risikofaktor Machtposition
Besonders problematisch wird es, wenn Freundschaften zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten
entstehen. Hier besteht die Gefahr, dass persönliche Bindungen die professionelle Autorität und Entscheidungsfindung beeinträchtigen. Vorgesetzte müssen in der Lage sein, unabhängig von persönlichen Beziehungen objektive Entscheidungen zu treffen und eine professionelle
Herangehensweise aufrechtzuerhalten.
Somit ist es stets ratsam, die Grenzen zwischen persönlichen Beziehungen und beruflichen Verpflichtungen klar zu definieren, um mögliche Konflikte zu vermeiden und die Freundschaft nicht durch Machtpositionen zu gefährden.