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Soziale Angst im Job: Wenn der Alltag zur Herausforderung wird

Veröffentlicht am 17.11.2025 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
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Meetings, Kundengespräche oder Präsentationen gehören für die meisten zum Berufsalltag. Für Menschen mit sozialer Angst – auch Social Anxiety genannt – können solche Situationen jedoch grossen Stress auslösen. Die Angst, negativ beurteilt zu werden oder etwas falsch zu machen, wird dabei schnell zur Belastung. Doch es gibt Wege, besser damit umzugehen.
Was soziale Angst auslöst

Soziale Ängste entstehen meist nicht durch einen einzelnen Auslöser, sondern durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren – etwa negative Erfahrungen, hohes Selbstkritikniveau oder Perfektionismus.
Typische Merkmale sind:
  • starke Selbstbeobachtung („Wie wirke ich auf andere?“)
  • körperliche Symptome wie Herzklopfen oder Zittern in Gesprächen
  • Vermeidungsverhalten, z. B. kein Wort in Meetings sagen oder Anrufe aufschieben
Mit der Zeit kann dies das Selbstvertrauen schwächen und den Berufsalltag stark einschränken.

Warum professionelle Unterstützung hilft

Wer dauerhaft unter solchen Ängsten leidet, sollte sich fachliche Unterstützung holen – zum Beispiel durch eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten. Viele Betroffene sind überrascht, wie effektiv gezielte Behandlungen helfen können.

Besonders wirksam hat sich die kognitive Verhaltenstherapie erwiesen.
Sie hilft, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Betroffene lernen Schritt für Schritt, mit unangenehmen Situationen umzugehen – etwa durch Rollenspiele, Videofeedback oder das bewusste Erleben echter Gesprächssituationen.
So wird deutlich: Die eigene Unsicherheit wirkt nach aussen meist viel kleiner, als man denkt.

Kleine Schritte, grosse Wirkung

Auch im Alltag können kleine Veränderungen helfen:
  • realistische Erwartungen an sich selbst formulieren
  • gezielt Lob und Feedback einholen
  • soziale Situationen üben – z. B. mit vertrauten Kolleg*innen
  • Pausen einplanen und Entspannungstechniken nutzen
Das Ziel ist nicht, Ängste völlig loszuwerden, sondern sie besser zu verstehen und zu steuern.

Fazit
Soziale Angst im Berufsleben ist kein persönliches Versagen, sondern eine verbreitete Herausforderung. Mit Unterstützung, Geduld und kleinen Erfolgserlebnissen lässt sie sich gut bewältigen – Schritt für Schritt zu mehr Gelassenheit im Job.