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Das Vorstellungsgespräch – Durchführung

Veröffentlicht am 08.04.2019 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch
Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräche haben in der Regel einen festen Ablauf. Es ist gut, wenn man darauf vorbereitet ist.
„Grüezi, Frau/ Herr Sowieso. Haben Sie gut hergefunden?“ hört man bei Vorstellungsgesprächen eher als „Grüezi, warum haben Sie ich bei uns beworben“.

Der erste Teil eines Vorstellungsgespräches ist, wie allgemein in der Kommunikation üblich, dem small talk gewidmet. Seichte Unterhaltung, wenig Tiefgang, ein erstes Abtasten. Da sind wir Menschen beispielsweise den Hunden sehr ähnlich, auch wenn die auf andere Informationen aus sind. Dennoch ist der small talk nichts anderes als ein gegenseitiges Beschnuppern. Die Antworten im small talk sollten positiv sein, freundlich und mehr als nur „Ja“ oder „Nein“. Zeigen Sie Offenheit, Interesse und ein gute Laune.

Im zweiten Teil des Vorstellungsgespräches wird Ihnen dann über das Unternehmen und über Ihre potentiellen Tätigkeiten erzählt. Ihre Aufgabe dabei ist: Zuhören. Unterbrechen Sie nur, wenn Sie etwas nicht verstanden haben, ansonsten beiläufiges Nicken oder Kurzstatement wie: „Ja, das habe ich gelesen“ oder ähnliches. Hier gibt es nicht nur wichtige Informationen wie Sie möglicherweise Ihre künftige Zeit verbringen, sondern die Personalerinnen und Personaler wollen wissen, ob Sie zuhören können. Menschen, die nicht zuhören können (die gibt es tatsächlich!) sind diejenigen, die anschliessend nicht wissen, was sie zu tun haben. Solche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter will niemand. Noch schlimmer ist, wenn Sie die Arbeitgeber verbessern oder korrigieren. Damit machen Sie sich nicht nur unbeliebt (wer gibt schon gerne Fehler zu, gleich beim ersten Gespräch), sondern Sie erwecken den Eindruck, dass Sie vom ersten Tag an am Stuhl Ihrer Vorgesetzter sägen. Wenn Sie in Vorstellungsgespräch ohne Vertrag beenden wollen, dann ist das ein ganz sicherer Weg dazu.

Der dritte Abschnitt des Vorstellungsgespräches ist der spezielle Fragekatalog. Dabei werden Ihnen Fragen zu Ihrer Entwicklung, zu Ihrer Motivation und zu Ihrer Zukunftsplanung gestellt. Auf die speziellen Fragen gehen wir im nächsten Artikel ein.

Im vierten Teil schliesslich werden Sie verabschiedet. In der Regel gibt man Ihnen Hinweise, wie es weitergehen wird, wann Sie wieder von der Firma hören etc. Sollte man Ihnen diese Informationen vorenthalten, dann dürfen Sie danach fragen. Schliesslich geht es ja auch um Ihre Zeitplanung.

Der fünfte Teil findet dann zu Hause statt. Überschlafen Sie das Gespräch, also nicht sofort handeln. Am nächsten Tag senden Sie ein Mail und bedanken sich. Zeigen Sie Interesse, betonen Sie, dass Ihnen die Stelle sehr zusagen würde (nur wenn das wirklich der Fall ist) und bedanken Sie sich für die Zeit, die man Ihnen gewidmet hat. Damit hinterlassen Sie nicht nur einen wirklich guten Eindruck, sondern Sie bringen sich auch nochmals in gute Erinnerung. Und ausserdem: Höflichkeit hat noch nie geschadet.
 
Ingo Kleinheisterkamp hat Kommunikationswissenschaften studiert und ist Ausbilder mit eidg. FA. Er arbeitet seit über zwölf Jahren erfolgreich als akkreditierter Jobcoach in der Schweiz und Liechtenstein.
Weitere Informationen unter www.1a-bewerbung.com.
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