Vorsicht, Falle: Das sind die zehn häufigsten Fehler bei Lohnverhandlungen
Veröffentlicht am 12.08.2019 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Sie möchten eine Lohnerhöhung, wissen jedoch nicht, wie Sie Ihr Anliegen Ihrem Vorgesetzten kommunizieren sollen? Wichtig ist eine gute Vorbereitung. Hier erfahren Sie die zehn häufigsten Fehler bei Gehaltsverhandlungen und wie Sie diese vermeiden.
1. Kollegen als Vergleich heranziehen
Ihr Kollege verdient mehr, aber Sie machen die bessere Arbeit? Mit dieser Art Anschwärzen entlarven Sie sich als schlechter Teamplayer. Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Erfolge als Verhandlungsgrundlage.
2. Als Bittsteller erscheinen
Sie wollen die theoretische Möglichkeit einer Gehaltserhöhung erörtern? Mit dieser Attitüde nimmt Ihr Chef Sie als unentschlossen wahr. Wichtig ist, dass Sie in Ihrem Auftreten demonstrieren, dass Sie Ihren eigenen Wert kennen.
3. Zu arrogant auftreten
Mit der Tür ins Haus fallen und sich als den besten Mitarbeiter darstellen, wird Sie nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es spricht jedoch nichts dagegen, wenn Sie vorab Feedback zu Ihren Leistungen von Kunden und Kollegen einholen.
4. Mit privaten Problemen argumentieren
Dass aktuell alles teurer wird, hat auch Ihr Chef bemerkt. Ihre private finanzielle Misere ist für Ihren Vorgesetzten nicht von Bedeutung. Heischen Sie nicht nach Mitleid, sondern punkten Sie im Gespräch mit Ihren erstklassigen Leistungen, die eine höhere Bezahlung verdienen.
5. Drohungen ausstoßen
Wenn das Gespräch nicht nach Ihren Vorstellungen läuft, ist es ein fataler Fehler, die Kündigung, einen Ausstieg aus dem Projekt oder einen Krankenschein anzudrohen. Ihr Chef wird nicht betteln, dass Sie bleiben und im schlechtesten Fall müssen Sie Ihren Hut tatsächlich nehmen. Argumentieren Sie stattdessen mit Ihrem Marktwert.
6. Den Konjunktiv verwenden
Jeder hat gelernt, dass der Konjunktiv besonders höflich ist. In einer Gehaltsverhandlung sind die Hilfsverben "hätte", "müssen" und "können" nicht gefragt. Damit bringen Sie sich in die Rolle eines Almosenempfängers. Nutzen Sie aktive Formulierungen und achten Sie darauf, dass die Körpersprache zu dem Gesagten passt.
7. Zum falschen Zeitpunkt anfragen
Aus Erfahrung wissen Sie, wann Ihr Chef besonders gut drauf ist. Legen Sie auf diesen Termin Ihre Gehaltsverhandlung. Günstig sind ebenfalls der Jahresanfang, die Budgetplanung im Herbst oder die Rückkehr des Chefs aus dem Urlaub.
8. Das Wunschgehalt nennen
Üblicherweise beträgt eine Gehaltserhöhung 5 bis 15 % Ihres aktuellen Lohns. Nennen Sie diese Summe, sind Sie aus dem Spiel. Denn der Chef wird Sie als Repräsentant des Unternehmens aus ökonomischen Gründen herunterhandeln. Nennen Sie daher eine höhere Summe, maximal allerdings 20 % mehr.
9. Keine Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung braucht es die richtigen Argumente. Sammeln Sie daher vorab alle Leistungen und Erfolge, die Ihrer Meinung nach die Lohnerhöhung rechtfertigen.
10. Auf schriftliche Zusage verzichten
Wenn der Chef der Gehaltserhöhung zugestimmt hat, sollten Sie sich das schriftlich geben lassen. Eine E-Mail oder eine Gesprächsnotiz sind hierfür ausreichend.