Vom Stehaufmännchen und seinem Erfolgsgeheimnis
Manche Menschen scheint nichts aufzuhalten. Da sind sie auf Jobsuche in der Ostschweiz auch nach 20 erfolglosen Bewerbungsgesprächen optimistisch, streben nach erfolgloser selbstständiger Tätigkeit unverdrossen den Jobwechsel in die Angestelltentätigkeit an oder sind auch nach längerer Arbeitslosigkeit immer noch auf dem aktuellen Stand, wenn es um Stelleninserate und Jobangebote geht. Am Ende gibt ihnen dann der Erfolg auch noch Recht. Sind diese Menschen einfach besonders widerstandsfähig, oder spielen sie uns einfach nur etwas vor? Tatsächlich kennt die Psychologie den Begriff der Resilienz. Diese Eigenschaft lässt Menschen mit Widerständen und Scheitern besonders gut fertig werden, ohne dass sie wie andere gleich einmal in eine posttraumatische Belastungsstörung gleiten. Andererseits kennzeichnet diese Menschen vor allem eins: Wenn sie beim Reiten vom Pferd stürzen, steigen sie sofort wieder in den Sattel. Auf Themen wie Stellensuche oder Bewerbung übertragen heißt das, dass sie sich von ihrem Endziel durch Widerstände nicht abbringen lassen. Außerdem nehmen sie ein vorübergehendes Scheitern weniger persönlich als andere Menschen. "Das Pferd hatte einen schlechten Tag" wird man von ihnen hören und nicht "Ich kann eben nicht reiten". Bei der letzten Bewerbung stimmte die Chemie einfach nicht, das nächste Mal wird es besser. Sicherlich spielt auch unsere Kultur im Umgang mit dem Scheitern eine Rolle. In den USA gehören Misserfolge zum Leben. Schließlich hat sogar der große Präsident Abraham Lincoln mehrere Anläufe gebraucht, um Präsident zu werden. Es wird nichts dramatisiert, und man macht einfach weiter, wobei man den Respekt der Gemeinschaft geniesst. Europa tut sich traditionell schwerer mit sogenannten Fehlern, hier nimmt ein Scheitern auch aus der Sicht des Umfeldes schnell den Ruch persönlichen Versagens an. Umso wichtiger ist es, den Umgang mit dem Scheitern zu erlernen.
Niemand ist perfekt, jedes Scheitern ist eine Chance
Ein Sprichwort sagt: Wo eine Tür sich schließt, öffnet sich eine neue. Wer auf Jobsuche in der Ostschweiz ist, muss auch mit Absagen bei der Bewerbung rechnen. Wer den Jobwechsel wagt, hat zu Anfang manchmal Eingewöhnungsschwierigkeiten. Möglicherweise findet man den Traumjob erst nach einigen Anläufen und entscheidet sich bei der ersten Stellensuche für das falsche Angebot. Dafür ist man um wertvolle Erfahrungen reicher und trifft das nächste Mal die richtige Wahl. Wenn Jobangebote auf sich warten lassen, kann man vielleicht in der Zwischenzeit eine wertvolle Weiterbildung angehen oder einfach mehr Zeit mit der Familie verbringen. Wer lange Zeit Stelleninserate lesen muss, lernt viel darüber, was Arbeitgeber erwarten und beherrscht deren "Geheimcode" mühelos. Das schützt vor Enttäuschungen. Wer das Leben als eine Abfolge von Erfahrungen betrachtet und kein immerwährendes Glück erwartet, erkennt die Chancen in jedem Scheitern. Leben ist Veränderung, Misserfolge gehören dazu. Sie haben oft wenig Persönliches an sich, und wenn sie es haben, stehen sie für eine persönliche Lernerfahrung.
Scheitern ist vorübergehend, wenn man weitermacht
Gerade bei der Jobsuche ist es wichtig, weiter zu machen. Auch wenn es manchmal aussichtlos erscheint, wird die Stellensuche weiter aktiv betrieben. Auch wenn es schwierig ist, eine neue Stelle zu finden, wird der Jobwechsel aktiv angestrebt. Die Suche nach dem Traumjob wird nicht aufgegeben, Stelleninserate werden gelesen und Jobangebote auch nach mehreren Absagen geprüft. Wer aufgibt, scheitert. Endgültig. Persönlich.
copyright, ostjob.ch 2017, 03.01.2017, Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch