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Was macht ein/e Automatiker/in?

Veröffentlicht am 17.07.2017 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch
Ratgeber-Berufsbilder-automatiker
Arbeitest Du gern mit deinen Händen? Bist Du kreativ und lösungsorientiert und kannst Dir vorstellen, maschinelle Anlagen und Steuerungen zu entwerfen, zu bauen, zu programmieren und zu optimieren? Dann liegt Deine berufliche Zukunft vielleicht in einer Ausbildung zum/r Automatiker/in.

Tätigkeit


Hast Du Dich schon mal gefragt, wer eigentlich dafür sorgt, dass der Snackautomat am Bahnhof die von Dir gewählte Süßigkeit auswirft oder wie die automatischen Schiebetüren im Einkaufscenter funktionieren? Mit der Ausbildung zum Automatiker stellen diese Fragen keine Herausforderung mehr für Dich dar und vielleicht kannst Du sogar dafür sorgen, dass die Prozesse noch zuverlässiger und schneller ablaufen.

Das Einsatzspektrum eines Automatikers ist weit gefächert, sowohl in industriellen, als auch in gewerblichen Betrieben. Zuvorderst liegt der Fokus auf der Planung, Entwicklung, dem Bau und der Überwachung von technischen Anlagen. Dazu gehören unter anderem elektrische Steuerungen und Maschinen, wie zum Beispiel Energieverteilungsanlagen, aber auch automatisierte Apparate wie Lichtsignalanlagen und Sortier- beziehungsweise Abfüllsysteme. Gemeinsam mit einem starken Team kümmerst Du Dich weiterhin um die Projektierung, Dokumentation und Programmierung dieser Anlagen.

Während der Entwicklungsphase führen Automatiker ein sogenanntes Pflichtenheft und verfassen die passenden technischen Angebote, um den eigenen Arbeitsaufwand korrekt abschätzen und festhalten zu können und das Projekt beziehungsweise die Maschine im Sinne des Betriebes gewinnbringend zu vermitteln. Die Tätigkeit eines Automatikers beschränkt sich jedoch nicht nur hierauf - auch die Arbeit am Computer gehört zum täglich Broterwerb. So müssen für die diversen Anlagen auch Steuerungen programmiert und Programme getestet werden, zu denen der Automatiker die passenden Anleitungen und technischen Dokumente verfasst.

Bei diesen beiden Tätigkeitsfeldern bleibt es aber nicht, denn der Automatiker hat zudem oftmals direkten Kundenkontakt und trägt somit zur Außenwirkung und Kundenbindung des Betriebes bei. Die entwickelten Apparate und automatisierten Maschinen werden häufig direkt beim Endkunden durch den Automatiker aufgebaut, in Betrieb genommen und mit Hilfe von Qualitäts- und Funktionskontrollen zusammen mit dem Kunden auf ihre Erfordernisse geprüft und abgenommen. Als Automatiker liegt dabei Dein Fokus besonders auf der Elektrik und Pneumatik, denn Du bist für das Verdrahten und Verschlauchen zuständig. Jedwede Baugruppe und jedes Bauteil wird gemäß der Fertigungsunterlagen aufgebaut und unter Einbezug der Steuerungssoftware auf seine Funktionalität geprüft. Mittels der erstellten Checklisten und Prüfanweisungen werden schlussendlich alle Teile aufeinander abgestimmt, kontrolliert und nötigenfalls feinjustiert.

Nach dem Planen und Aufbauen der Maschine ist die Arbeit des Automatikers noch nicht getan, denn die ausgelieferten Anlagen werden durch ihn und das zuständige Team regelmäßig gewartet und im Bedarfsfall repariert. Darüber hinaus führen sie auch alle Änderungen und Erweiterungen aus und halten sich dabei stets an alle Vorschriften, die den Gesundheits- und Umweltschutz und die Arbeitssicherheit betreffen.
 

Ausbildung


Ein abgeschlossener Volksschulabschluss ist für den Anlagenführer als Grundvoraussetzungen unabdingbar. Wer zusätzlich noch gute bis sehr gute Leistungen in Mathematik und Physik vorweisen kann, hat beste Voraussetzungen für den Beginn der Karriere als Automatiker. Die berufliche Grundausbildung wird nach Maßgabe der eidgenössischen Verordnung vom 03.11.2008, mit Änderung vom 09.11.2015 (LINK: https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20082749/index.html) durchgeführt. Demnach beträgt die Regelausbildungsdauer 4 Jahre und ist dual gestaltet. Den beruflichen Praxisteil richtet ein kooperierender Industriebetrieb der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie aus und die schulische Bildung findet in der Regel einen bis zwei Tage in der Woche an einer Berufsfachschule statt. Die theoretische, zu vermittelnden Basis bezieht sich vor allem auf die technischen Grundlagen, wozu unter anderem Mathematik, Physik, Informatik sowie Lern- und Arbeitstechnik gehören. Dazu zählen ferner auch technisches Englisch, Automation, Werkstoff- und Zeichnungstechnik, Elektrotechnik beziehungsweise Elektronik.
Um auch in großen bereichsübergreifenden Vorhaben nicht den Kopf zu verlieren, werden zudem Lerninhalte des Projektmanagements vermittelt. Wer möchte, kann mit sehr guten schulischen Leistungen bereits neben der Grundausbildung die Berufsmaturitätsschule besuchen und so seine Fachhochschulreife erlangen. Über diverse überbetriebliche Kurse lassen sich die Kenntnisse und Kompetenzen über das praktische Aneignen und Üben beruflicher Grundlagen festigen und erweitern. Mit dem erfolgreichen Abschluss bist Du dann "Automatiker/in" nach eidgenössischem Fähigkeitszeugnis und die Welt der Automaten steht dir offen.

Über zahlreiche Kurse von Berufsfachschulen und höheren Fachschulen ist es möglich, die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Auch verschiedene Fachverbände wie Swissmechanic oder Swissmen bieten Weiterbildungsmöglichkeiten für den ambitionierten Automatiker an. Mit der Berufsprüfung ist der eidgenossenschaftliche Fachausweis für den Automatikfachmann/-frau oder den Projekt- und Werkstattleiter/in im Schaltanlagenbau zu erlangen. Mit der höheren Fachprüfung kann außerdem der Meister für Schaltanlage und Automatik oder der Industriemeister absolviert werden. Wer dann noch seine Fachhochschulreife nachweisen kann, ist auch befähigt zum Beispiel den Abschluss des/der dipl. Techniker/in für Systemtechnik oder für Maschinenbau oder Informatik anzustreben. Über die zuständigen Fachhochschulen lässt sich weiterhin unter anderem der Bachelor of Science (FH) in Elektro-, System-, oder Gebäudetechnik ablegen.
 

Verhältnisse


Je nach Maßgabe des Betriebes und eigenem Interesse ist entweder die Produktionshalle oder das Planungsbüro Dein Arbeitsplatz. Unabhängig davon, wie Du Dich entscheidest, wirst du mit großer Sicherheit in einem Betrieb der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie Deinen Arbeitsplatz finden. Weitere potentielle Arbeitsfelder liegen in der Chemieindustrie, aber auch in der Gebäudeautomatisierung und in hochautomatisierten Produktionsbetrieben. Da trotz oder gerade durch die voranschreitende Automatisierung von Produktionsabläufen immer fachkundiges Personal von Nöten sein wird, welches die Maschinen plant, baut und wartet, sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt durchaus sehr vielversprechend.

Lohn: Der durchschnittlicher Bruttojahreslohn beträgt 66'000 CHF.
 

Links:


Swissmem Berufsbildung
Brühlbergstr. 4
8400 Winterthur
Tel.: 052 260 55 00
Fax: 052 260 55 09
URL: http://www.swissmem-berufsbildung.ch
E-Mail: berufsbildung@swissmem.ch
Swissmechanic Dachorganisation
Felsenstr. 6
8570 Weinfelden
Tel.: 071 626 28 00
Fax: 071 626 28 09
URL: http://www.swissmechanic.ch
E-Mail: info@swissmechanic.ch
VSAS Verband Schaltanlagen und Automatik Schweiz
Werkhofstr. 9
2503 Biel/Bienne
Tel.: 032 322 85 78
Fax: 032 322 83 60
URL: http://www.vsas.ch
E-Mail: info@vsas.ch
 

(Quelle youtube)

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