Bist Du nicht nur schwindelfrei, sondern geniesst den Aufenthalt in der Höhe sogar? Wenn Du jetzt noch etwas handwerkliches Geschick mitbringst und gern an der frischen Luft arbeitest, solltest Du über eine Zukunft als Dachdecker/in EFZ nachdenken.
Tätigkeit
Ein Dach über dem Kopf zu haben ist für viele eine Selbstverständlichkeit, ohne kompetente Dachdecker/innen wäre das jedoch nicht möglich. Der Beruf verlangt von Dir aber mehr, als "nur" handwerkliches Geschick und das entsprechende Wissen, denn die Arbeitsbedingungen sind definitiv nicht für jeden geeignet. Du bist bei jedem Wind und Wetter in zum Teil schwindelerregender Höhe im Dienste des Bauherrn tätig - vorwiegend ohne zusätzliche Sicherung. Dennoch muss jeder Griff sitzen, während Du Dich trittsicher auf dem Dach bewegst.
Dein Arbeitsfeld umfasst dabei nicht nur das eigentliche Bedecken des Dachstuhls mit den dafür vorgesehenen Ziegeln, Schieferplatten oder auch mit Hilfe von Faserzement. Ferner sorgst Du dafür, dass diese oberste, äusserste Haut des Bauwerks nach dem aktuellen Stand der Technik wärmegedämmt wird. Denn wenn im Sommer die Hitze draussen und im Winter die Wärme im Gebäude verbleibt, senkt das den Energieverbrauch und steigert das Wohlbefinden. Mit Hilfe von sogenannten Dampfbremsen verhinderst Du obendrein, dass sich bildendes Kondenswasser in die Bauelemente eindringt und so die Konstruktion von innen schwächt. Da das Interesse für erneuerbare Energien stetig wächst, auch in Privathaushalten, gehört zudem die Montage von Sonnenkollektoren zum Arbeitsressort eines/r Dachdeckers/in.
Bevor es losgehen kann, muss die Baustelle jedoch erst eingerichtet werden, was unter anderem das Lesen und Interpretieren von Plänen und Zeichnung beinhaltet. Auf dieser Grundlage kalkulierst Du den Arbeitsaufwand und das benötigte Material. Nicht nur dafür benötigst Du Expertise und Knowhow, denn die Anforderungen wandeln sich durch die zunehmende Modernisierung und Technologiesierung fortlaufend. Gerade deshalb ist es hier wichtig, die Risiken, Vorschriften und Massnahmen der Unfallverhütung und Arbeitssicherheit zu kennen und zu befolgen.
Ausbildung
Der eidg. Verordnung vom 21.10.2016 zufolge, nimmt die Ausbildung zum/r Dachdecker/in mit eidg. Fähigkeitszeugnis 3 Jahre in Anspruch und wird in dualer Struktur ausgerichtet. Das heisst, dass Du die praktischen Lerninhalte in einem Unternehmen der Gebäudehüllenbranche vermittelt bekommst und den theoretischen Lehrstoff über Blockkurse an der Berufsfachschule in Uzwil (St. Gallen). Die dortige Schule zählt zu einer der modernsten im ganzen Land und geniesst eine gute Reputation, was auch auf das umfangreiche Curriculum zurückzuführen sein dürfte. Zu den obligatorischen Kompetenzbereichen zählen unter anderem das Einsetzen von Systemen und Schichten an der Fassade, das Vorbereiten und Planen der Dachdeckerarbeiten, das Verlegen, Reparieren und Warten der Dachsysteme und alle Vorschriften und Massnahmen zum Gesundheits-, Umwelt- und Arbeitsschutz. Wenn Du wissbegierig bist und gerne Deine Fachhochschulreife absolvieren möchtest, kannst Du dies bereits während der Grundbildung an einer Berufsmaturitätsschule realisieren.
Nach erfolgreichem Abschluss kannst du über verschiedene verkürzte Zusatzausbildungen zusätzlich Fähigkeitszeugnisse anderer Berufe erwerben (Abdichter/in EFZ oder Spengler/in EFZ). Darüberhinaus lässt sich ein Meistertitel oder ein Bachelorgrad erwerben. Dazu kannst Du Dich entweder an eine Fachhochschule einschreiben oder eine Berufsprüfung ablegen.
Verhältnisse
Der Grossteil der Berufsleute arbeitet in kleinen und mittelständischen Unternehmen der Gebäudehüllenbranche und in einem der zahlreichen Mischbetriebe. Du kannst dich jedoch ebenso auf die Herstellung der Produkte spezialisieren und in einem Industriebetrieb eine Anstellung finden. Die Arbeitszeit beschränkt sich nicht immer ausschliesslich auf die Wochentage, sondern kann sich unter Umständen auch auf die Wochenenden erstrecken.
Lohn: Der durchschnittlicher Bruttojahreslohn beträgt 59'500 CHF.
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