Neue Karrierechancen: Tipps für das Arbeiten im Ausland
Veröffentlicht am 17.12.2020 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Eine neue Herausforderung, wertvolle Erfahrungen und vielleicht der ausschlaggebende Karrierekick: Viele Menschen wagen den Schritt ins Ausland. Dieser will gut vorbereitet sein, um keine böse Überraschung zu erleben. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie unbedingt achten sollten.
Wunsch und Wirklichkeit
Dass der Gedanke an ein Leben im Ausland oft von romantischen Vorstellungen getragen wird, liegt in der Natur der Sache. Damit aus dem grossen Traum keine Enttäuschung wird, sollten Sie sich jedoch zunächst umfassend mit der Realität auseinandersetzen und sich ein klareres Bild verschaffen. Denn am Ende wartet auch im schönsten Land der Alltag und kein Urlaub. Sie werden zunächst alleine dastehen, sich einer anderen Kultur, ungewohnten Standards und neuen Regeln anpassen müssen. Eventuell muss sogar eine neue Sprache erlernt werden, damit nicht bereits die kleinen Aufgaben des täglichen Lebens zu einer Odyssee werden.
Monetäre Absicherung
Bevor Sie mit konkreten Vorbereitungen beginnen, definieren Sie am besten zunächst Ihr persönliches Ziel. Anschliessend sollte die Ausgangslage genau analysiert werden. Das beinhaltet insbesondere die finanzielle Situation. Denn als Ausländer geniessen Sie keinerlei Absicherung von Seiten des Staates. Für den Fall, dass der Beginn am neuen Ort schwierig wird, ist deshalb ein gewisses Polster empfehlenswert. Dadurch sind Sie vor Engpässen gewappnet und überstehen auch längere Durststrecken.
Darüber hinaus gibt es auch Länder, die ein bestimmtes Kapital voraussetzen. Wer seinen Lebensbereich z.B. nach Australien verlagern möchte, hat entsprechende Nachweise vorzulegen. Des Weiteren muss in einigen Ländern und insbesondere in den Metropolen mit hohen Kosten für den Lebensunterhalt gerechnet werden. Kann man sich nicht darauf verlassen, bereits von Anfang an ausreichend Geld zu verdienen, müssen das die Ersparnisse für eine Weile kompensieren können. Es kann allerdings auch sein, dass die Gehälter niedriger als gewohnt ausfallen. Liegen auch die Kosten auf einem dementsprechend niedrigen Niveau, sollte Sie dies aber nicht vom Gang ins Ausland abhalten.
Qualifizierung für den Arbeitsmarkt
Junge Menschen, die nach der Schule oder ihrem Studium per Work and Travel durch ein anderes Land reisen, benötigen meist keine besonderen Kenntnisse. Offenheit und Lernbereitschaft genügen hier in der Regel völlig, um sich im Ausland über Wasser zu halten. Wer jedoch seine Karriere voranbringen will, sollte entsprechend ausgebildet sein und idealerweise sogar Berufserfahrung mitbringen. In den meisten Ländern werden nämlich vor allem Fachkräfte mit guten Qualifikationen gesucht. Nur schwach besiedelte Wirtschaftsmächte wie Neuseeland, Australien oder auch Kanada haben hierbei oft einen Mangel zu beklagen. Welche Branchen besonders boomen und auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen sind, lässt sich meist durch die Jobbörsen des jeweiligen Landes herausfinden. Vergewissern Sie sich vorher, dass in Ihrem Bereich auch tatsächlich Bedarf besteht. Andernfalls werden Ihre Chancen nicht allzu gut ausfallen.
Es kommt aber noch auf andere Fähigkeiten an, um in einem Land Fuss zu fassen. Ganz wichtig sind die Sprachkenntnisse. Falls noch nicht in ausreichendem Masse vorhanden, eignen Sie sich diese am besten schon im Voraus an. Sind Sie erst in einem Unternehmen untergekommen, wird kaum genügend Zeit für Sprachkurse sein. Mangelhafte Kommunikationsmöglichkeiten wirken jedoch sich sowohl im Job als auch im Privaten negativ aus und erschwert Ihnen die Integration massiv.
Bereiten Sie sich auch auf eine ungewohnte Arbeitskultur vor. So ist es beispielsweise in englischen Büros üblich, die Schreibtische zu teilen. Hot Desking nennt sich das. Anstelle eines fest zugeordneten Arbeitsplatzes suchen sich die Mitarbeiter stets den nächsten freien. Persönliche Gegenstände hat man deshalb allenfalls temporär an seinem Schreibtisch. Aber auch der Umgang untereinander fällt je nach Unternehmen, Land und Kulturkreis unterschiedlich aus. Informieren Sie sich vorab genau, um missverständliche Situationen oder gar Probleme zu vermeiden. Vor Ort hilft ein hohes Mass an Offenheit. So lernen Sie alle Gepflogenheiten schnell kennen.
Formsache
Am Ende aller Recherchen und theoretischen Überlegungen steht noch die Bürokratie. Etliche Formalitäten müssen erledigt werden, damit der Wechsel in ein anderes Land funktionieren kann. Die Anforderungen variieren dabei von einem Land zum anderen. Ist das richtige Visum aber einmal ausgestellt, die Arbeitserlaubnis erteilt und eine neue Krankenversicherung abgeschlossen, können Sie mit Zuversicht in Ihr neues Leben starten.