Wie punkten Sie mit einer Initiativbewerbung?
Veröffentlicht am 02.09.2022 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch - Bildquelle: Getty Images
Auch wenn Sie aktuell kein passendes Stellenangebot finden, gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen kann Ihnen eine Initiativbewerbung den Weg zu einer neuen, interessanten und eigenverantwortlichen Tätigkeit ebnen. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich bei einem Unternehmen bewerben, das Bewerber auf den Unternehmenswebseiten unter dem Menüpunkt "Karriere" ausdrücklich zu Initiativbewerbungen auffordert. Wie Sie mit einer Initiativbewerbung punkten - wir haben alle wichtigen Fakten für Sie zusammengefasst.
Im Fokus der Initiativbewerbung: Das Anschreiben
Grundsätzlich besteht eine Initiativbewerbung aus denselben Unterlagen wie Bewerbungen, mit denen Sie sich auf eine Stellenanzeige bewerben, nämlich Ausbildungsnachweise, Arbeitszeugnisse sowie Nachweise über Weiterbildungen und sonstige Qualifikationen. Bezüglich der formalen Gestaltung können Sie sich an DIN 5008 orientieren, wobei die Länge des Bewerbungsschreibens 1,5 DIN A4-Seiten nicht übersteigen sollte. Entscheidend kommt es bei einer Initiativbewerbung auf den Inhalt und die Formulierungen im Anschreiben an.
Nur wenn Sie einen interessanten Einstieg finden und die Inhalte übersichtlich und treffend formulieren, haben Sie eine Chance, dass Ihre Bewerbung wahrgenommen wird und Sie im Idealfall zu einem Kennenlerngespräch oder gar Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
Worauf es beim Anschreiben einer Initiativbewerbung ankommt:
1. Starten Sie mit einem lebendigen Einstieg, der das Interesse des Lesers weckt. Zu einem guten Einstieg gehören sowohl der Betreff als auch die ersten beiden Sätze des Anschreibens. Aus dem Betreff muss klar hervorgehen, dass es sich um eine Initiativbewerbung handelt und für welchen Bereich Sie Ihre Mitarbeit anbieten. Beispiele für den Betreff einer Initiativbewerbung sind: "Initiativbewerbung als Mitarbeiter in der Abteilung (...) oder "Initiativbewerbung für eine Tätigkeit mit dem Schwerpunkt (...)".
Der erste Satz des Anschreibens sollte einen Spannungsbogen aufbauen, den Leser neugierig machen. Das gelingt Ihnen beispielsweise so: "Seit insgesamt zehn Jahren bin ich als Projektmanager tätig. Jetzt reizt es mich, diese Erfahrungswerte in Ihr Unternehmen einzubringen. Ihr Unternehmen ist auf dem Weg zum Marktführer, und in diesem Streben möchte ich Sie unterstützen."
Eine andere Variante ist die: "Eigentlich kenne ich Ihr Unternehmen seit vielen Jahren. Bisher stand und stehe ich auf Kundenseite. Tatsächlich bin ich von Ihrer Unternehmensphilosophie und Ihren Produkten so begeistert, dass ich mich mit meinen Kenntnissen, Fähigkeiten und mit meiner Erfahrung in Ihr Unternehmen einbringen möchte."
2. Schildern Sie mit Begeisterung, warum Sie für dieses Unternehmen arbeiten möchten und für welche Bereiche beziehungsweise Abteilungen Sie in Frage kommen.
3. Führen Sie dann die Hard Skills auf, die Sie dazu befähigen, die angestrebte Tätigkeit
auszuüben. Dazu gehören Ihre Ausbildung, praktische Erfahrungen sowie besondere Kenntnisse, zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse, IT-Kenntnisse oder ein besonderer Führerschein.
4. Ergänzen Sie die Hard Skills mit den Soft Skills, die einen Zusammenhang mit der angestrebten Tätigkeit aufweisen sollten. Bei den Softskills haben Sie Gelegenheit, Ihre charakterlichen Stärken und Verhaltensweisen hervorzuheben, sofern Sie für die gewünschte Position relevant sind. Hier kommt es entscheidend darauf an zu verdeutlichen, welchen Mehrwert Sie schaffen können, und warum Sie perfekt zu diesem Unternehmen passen.
5. Vor der Abschlussformulierung teilen Sie mit, ob und welche Kündigungsfristen Sie einhalten müssen beziehungsweise wann Ihr frühester Eintrittstermin ist.
6. Finden Sie eine kraftvolle Abschlussformulierung, mit der Ihre Initiativbewerbung im Gedächtnis haften bleibt, zum Beispiel diese: "Geben Sie mir die Gelegenheit, Sie von meinen fachlichen Kenntnissen, meiner Erfahrung, meiner persönlichen Eignung sowie von meiner Motivation zu überzeugen. Deshalb freue ich mich, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen."
Die Initiativbewerbung erfordert Ihre Eigeninitiative. Um Ihre Aktivitäten zu unterstreichen, darf das Anschreiben lebendiger ausfallen. Lassen Sie Ihre Begeisterung für das Unternehmen, Ihre Leidenschaft für das, was Sie tun und Ihre Persönlichkeit in das Motivationsschreiben einfliessen. Das schaffen Sie, indem Sie eine lebendige, bildhafte Sprache und aktive Verben verwenden.