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Vom Wert der Bewerbungsbriefe

Veröffentlicht am 01.12.2017 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch
ostjob-Ratgeber-Bewerbungsschreiben
Immer weniger Recruiter interessieren sich für die Bewerbungsbriefe. Was bedeutet das für Sie und wie können Sie das für sich nutzen?
Eine Umfrage bei Schweizer und deutschen Personalmitarbeiterinnen und -mitarbeitern hat ergeben, dass die Bewerbungsbriefe für den Recruiting Prozess immer uninteressanter werden. Das hat weniger mit dem Brief als solches zu tun, sondern mit den qualitativ schlechten, meistens inhaltsleeren Floskeln.

Mit grossem Interesse habe ich gelesen …“.
Die Information gibt Auskunft darüber, dass jemand interessiert liest. Nicht mehr.

„Gerne bewerbe ich mich um die Stelle …“
Warum schreibt man denn sonst diesen Brief?

Wichtiger ist, warum Sie sich um die Stelle bewerben, warum Sie an der Tätigkeit interessiert sind (und nicht an der Ausschreibung). Da ist Ihre Motivation gefragt. die Bewerbungsbriefe werden nicht umsonst immer mehr als Motivationsbriefe tituliert.

„Bei der Firma XYZ habe ich von … bis … als Sowiesomitarbeiterin gearbeitet. Davor war ich bei der ABC-Firma“.
Das ist leider überhaupt keine Neuigkeit, denn das steht ja auch im Lebenslauf. Informativer ist, was Sie genau gearbeitet haben, wo Ihre Verantwortung lag und e was Ihre Arbeitgeber über Sie gesagt oder an Ihnen geschätzt haben.

Ebenfalls informativ sind Sätze über Ihre soft skills. Also beispielsweise Lernfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Loyalität, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und weitere. Sie werden als Mensch eingestellt, nicht als nur Arbeitskraft. Und zudem sind soft skills genau die Kompetenzen, die im klassischen Lebenslauf gar nicht erwähnt werden. Da sind nur Ihre fachlichen Aufgaben aufgelistet.

Als Letztes: Überfordern Sie Ihre Leserinnen und Leser nicht. Das Schreiben sollte nicht länger als eine Seite sein. Und bitte auch noch genügen Platz lassen auf der Seite, kein „Bleisatz“, weil die ganze Seite vollgeschrieben ist. Wenn Sie gerne mehr schreiben, dann wäre der Beruf der Geschichtenerzähler/In eventuell eine Option.